Der neue Lichtensteiner Wanderweg durch die Nebelhöhle und das Streuobstparadies im Reißenbachtal nimmt langsam Formen an. Heute wurde die Durchquerung der Höhle mit Ausstieg am alten Lichtensteiner Ein- und Ausgang vorgestellt und am 1. Mai 2016 soll es eine erste öffentliche, geführte Tour ab Unterhausen geben.
[See image gallery at www.albtips.de]Die Idee, in der Unterwelt zu wandern
Ende September 2015 wurde der geplante Wanderweg zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt – bei bestem Spätsommerwetter.
Beim Vesper an der Nebelhöhle kam mir eine meiner alten Ideen in den Sinn. Es wird ja oft gesagt, dass die Schwäbische Alb durchlöchert ist wie ein Schweizer Käse und dass viele Höhlen vermutlich unterirdisch irgendwie miteinander verbunden sind. Scherzhaft habe ich schon früher gedacht, dass ein unterirdischer Wanderweg eine echte Besonderheit wäre. Doch das schien Utopie.
Da die Nebelhöhle allerdings außer dem aktuellen Eingang auf Sonnenbühler Gemarkung auch noch einen alten, seit langem verschlossenen Eingang auf Lichtensteiner Gemarkung hat, drängte sich die Idee geradezu auf, den geplanten Wanderweg optional durch die Höhle verlaufen zu lassen. Die Tour sollte ja ohnehin am Lichtensteiner Ausgang vorbeiführen.
Also schlug ich dies vor und erwartete viele, vielleicht auch sinnvolle Argumente dagegen. Doch außer der Frage, wer den Ein- bzw. Ausgang bewachen sollte, kamen keine. So wurde die Idee vom Obst- und Gartenbauverein Lichtenstein-Unterhausen übernommen und durch die entsprechenden Instanzen gebracht.
Man hat sich schließlich darauf geeinigt, dass die Tür auf Lichtensteiner Gemarkung nur als Ausgang dienen wird. Möchte man die Wanderung durch die Nebelhöhle machen, dann sagt am Sonnenbühler Eingang beim Kauf der Eintrittskarte Bescheid, dass man zum alten Ausgang hinaus möchte und wird dann von einem Führer oder einer Führerin dort hinaus gelassen. Die Karte soll vorläufig nicht teurer als der normale Eintritt sein.
[See image gallery at www.albtips.de] Fotos vom 26. September 2015Wanderweg durch die Nebelhöhle
Wir sind heute wegen des Dauerregens in kleiner Gruppe durch die Höhle „gewandert“. Eine Führerin stieß unterwegs zu uns. Unterwegs sahen wir die vielen wunderschönen Tropfsteine die wir alle schon seit der Kindheit kannten. An einer Tropfsteinformation, die wie ein Wasserfall aussieht, gab es heute ein seltenes Schauspiel, denn tatsächlich floss Wasser von oben über das Gestein und bildete tatsächlich einen Wasserfall.
Viele weitere Figuren in den Tropfsteinen wie etwa den Totempfahl, den Vogel, den Nikolaus oder gar Schloss Lichtenstein konnten wir erkennen. Die Führerin machte uns sogar auf eine (echte) Fledermaus aufmerksam – wohl eine Langschläferin, die vom Frühling noch nichts wissen wollte. Kurz vor der großen sog. Kathedrale, in der wegen der guten Akustik sogar Konzerte stattfinden, stiegen wir die Treppen zum alten Ausgang hinauf und standen gleich darauf draußen auf dem Wanderweg am Albtrauf. Ein kurzes Wegstück brachte uns wieder zurück zum Nebelhöhle-Parkplatz.
Am Sonntag, 1. Mai wird es eine erste öffentliche Wanderung ab Unterhausen durch das Reißenbach- und Saulachtal über den Won durch die Nebelhöhle und wieder durch das Reißenbachtal geben. Veranstalter sind der Obst- und Gartenbauverein Lichtenstein sowie der Albverein Unterhausen. Ausgeschildert ist der Weg derzeit noch nicht, daher unten nochmal der GPS-Track zum Download.
Länge: 8,5 km
Dauer: ca. 3 h
Anstiege: ca. 300 Hm
Download albtips-de-Reissenbachtal-Nebelhoehle.gpx (.zip)
Wandervorschläge in der Nähe:
Vom Sonnenfels an die Reissenbachquelle und hinauf zu imposanten Felsen (gelb)
Von der Wanne zu Wackerstein und Won, zurück über den Schönberg (orange)
Naturschutzgebiet Härtle – Aussicht ins obere Echaztal und ins Zellertal (braun)
250. Tour zu Klassikern der Reutlinger Alb (lila)
Tour 4: Nebelhöhle, Wackerstein und Onderhos
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